Himmlische Ansichten

So viele wie noch nie besuchten den Tag des offenen Denkmals 2007

Mit 5,5 Millionen Besuchern (2006: 4,5 Mio. Menschen) verzeichnete heute der Tag des offenen Denkmals bundesweit einen neuen Rekord. Die Kulturbegeisterten nutzten in ganz Deutschland bei eher durchwachsenem Wetter die Gelegenheit, einen Tag lang historische Baudenkmäler zu erkunden.

„Orte der Einkehr und des Gebets - Historische Sakralbauten”, so lautete das diesjährige Motto. Den Geschichtsinteressierten standen dabei die Türen von mehr als 10.000 alten Kirchen, Klöstern oder Synagogen und vielen anderen historischen Baudenkmälern sowie auch archäologischen Ausgrabungen in rund 3.450 Städten und Kommunen offen. Schon seit Jahren gilt die Aktion als eine der erfolgreichsten Kulturveranstaltungen Deutschlands. Doch mit diesem Angebot wurden alle bisherigen Denkmaltage weit übertroffen (2006: über 7.000 in rund 2.500 Städten). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die den Tag des offenen Denkmals bundesweit koordiniert, erklärt diese deutliche Steigerung mit dem außerordentlichen Engagement der Kirchengemeinden für die Aktion. Sie nutzten den Denkmaltag, um ihre baulichen Kostbarkeiten zu präsentieren. Aber auch auf die wachsenden Probleme wurde hingewiesen, die der dauerhafte Erhalt der wertvollen historischen Bausubstanz in Zeiten demographischen Wandels und knapper werdender Geldmittel mit sich bringt.

Am Morgen eröffnete Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, den Tag des offenen Denkmals bundesweit auf dem Haidplatz in Regensburg. Die UNESCO-Welterbestadt war mit ihrem reichen Bestand an historischen Sakralbauten für die Eröffnung prädestiniert. Tiefensee hob besonders die europäische Dimension des Denkmaltags hervor. Er zitierte Robert Schuman, der für die Gründung der Europäischen Union steht. Gefragt, was er im Rückblick anders machen würde, antwortete dieser: „Wenn ich es noch einmal beginnen könnte, ich würde mit der Kultur beginnen.” Gottfried Kiesow, der Vorstandvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, rief die Bundesregierung dazu auf, das Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz” auch auf Dauer einzurichten, denn „eine Stadt, die immer älter wird, braucht nach wie vor langfristig Pflege.”

Bis zum Nachmittag lockte das umfangreiche Programm mit 115 geöffneten Denkmälern rund 30.000 Besucher in die Stadt. Spezialführungen für Kinder, thematische Führungen, Vorträge, die Vorführung historischer Handwerkstechniken sowie musikalische Darbietungen luden ein, die Bauwerke einmal anders kennen zu lernen und sich über deren Entstehung und Pflege zu informieren.

Schon zum 15. Mal ist der „Tag des offenen Denkmals” der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. 49 europäische Länder beteiligen sich mittlerweile daran.

Bonn/Regensburg, den 9. September 2007/ck