Neugierde trifft auf Denkmale
Bundesweit und bei der zentralen Eröffnung zum Tag des offenen Denkmals® 2024 in Speyer
Welche Aufgaben und Potentiale stecken eigentlich in Denkmalen? Wie vielfältig wertvolle Denkmalsubstanz und historische Bauwerke in ganz Deutschland gerettet werden, erlebten wieder Millionen Besucherinnen und Besucher bundesweit beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024: Rund 6.000 Denkmaltüren, Tore und Portale öffneten ehrenamtliche und hauptberufliche Engagierte gemeinsam in über 2.000 Städten und Gemeinden für Neugierige. Ob Führungen durch sonst nicht zugängliche Orte, Baustellenbegehungen oder Handwerksvorführungen historischer Techniken – wählen konnten die Begeisterten aus einem abwechslungsreichen Programm aus insgesamt rund 9.000 Veranstaltungen und 475 zusätzlichen Touren.
Es ist und bleibt ein Tag, der ganz im Zeichen des Entdeckens steht: Menschen begeben sich gemeinsam auf Zeitreise in die Geschichte, erkunden architektonische Kostbarkeiten und Besonderheiten und kommen miteinander ins Gespräch. Dieses große Schaufenster der Denkmalpflege ist nur mit der Unterstützung aller Denkmalpfleger, Kirchen, Vereine, Initiativen und vielen privaten Eigentümerinnen und Eigentümern möglich, die am Tag des offenen Denkmals zum Türöffner werden. „Sie präsentieren heute die Ergebnisse ihres Engagements, das sie das ganze Jahr über – oft über Jahrzehnte – leisten. Ihnen gebührt unser Dank und unsere Anerkennung“, lobt Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bei der Eröffnungsfeier in Speyer.
Auftakt zum bundesweiten Kulturevent
Mit der großen Eröffnungszeremonie in Speyer gab die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die das Kulturevent seit 1993 bundesweit koordiniert, den Startschuss für faszinierende Entdeckungsreisen: Neben dem Bannerfall und einleitenden Worten ging es in der Statementrunde um den gesellschaftlichen Wert von Denkmalen: „Diese Stätten erden uns, sie verbinden uns und werden uns mit der Geschichte nach uns verbinden“, betonte Dr. Mechthild Rössler, ehemalige Direktorin des Welterbezentrums der UNESCO in Paris. Dass Denkmale mit allen Sinnen erlebbar sind, daran erinnerte die Geräuschekünstlerin Simone Nowicki, indem sie ein Ölgemälde der Burg Eltz live auf der Bühne vertonte. Selbst aktiv konnten alle auf dem Markt der Möglichkeiten werden: Hier ließen sich historische Holzverbindungen ausprobieren und die Kleinsten erlebten bei einer Kindergrabung, wie archäologische Denkmalpflege funktioniert. Spektakuläre Fotos entstanden mit zwei Stelzenläuferinnen und Trampolinspringern vor der Kulisse des Doms – wo viele einem Steinmetz bei der Arbeit über die Schulter schauten.
Was bundesweit geschah: Danke für Ihren Ideenreichtum
Auf dem Gelände der Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach (NRW) staunten rund 2.000 Besucherinnen und Besucher über die stilprägenden Backsteinbauten aus dem 19. Jahrhundert, die sich hinter den Werkszäunen verbergen und Älter sind als die Gebäude der Innenstadt.
Große Resonanz gab es auch in Monschau: Gemeinsam mit Privateigentümerinnen und -eigentümern öffnete der Verein ISG Monschau - Zukunft mit Geschichte e.V. 13 Denkmale, u. a. das regionaltypische Viertelhaus aus dem 17. Jahrhundert. Es ist ein Paradebeispiel für denkmalgerechte Zukunftsprojekte, da mit der Instandsetzung hier ein Begegnungsort und Beratungszentrum für Denkmaleigentümer entsteht.
Begehrt sind vor allem sonst verschlossene Orte, wie die Gründerzeit-Villa Heimlicher Grund in Geratal (TH): „Drei Führungen à 30 Mann waren geplant; daraus wurden fünf Führungen à 60 Mann und mehr“, berichtet der Veranstalter stolz über den großen Andrang am Tag des offenen Denkmals.
Der Vierseithof in Bahretal (SN) stand am Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Ein denkmalgeschützter Hof lebt auf“: Jung und Alt machten sich mit den Techniken von der Bauweise eines Blockhauses, über die Leinenproduktion – von der Ernte bis zum fertigen Stoff – bis zum Buttern ohne Fass vertraut.
Ein besonderes Relikt der Universitätsgeschichte wartete in der Alten Universität in Marburg (HE) auf die Kulturfans: Hier gab es Einblicke in einen historischen Studentenkarzer, in dem noch heute zahlreiche Inschriften und Zeichnungen seiner Insassen an den Wänden sichtbar sind.
Bundesweit begeisterte der Tag des offenen Denkmals mit tausenden Highlights, die online im bundesweiten Programm abrufbar waren: Mehrere Millionen Zugriffe auf der beliebten Website und der App zum Tag des offenen Denkmals verzeichnete die Deutsche Stiftung Denkmalschutz allein am Veranstaltungswochenende. Über 550 Personen teilten nach dem Tag des offenen Denkmals ihre Erlebnisse des Events bei der Foto-Aktion „Denkmal-Schnappschuss“. Die Gewinnerfotos der Foto-Aktion werden im Oktober 2024 präsentiert unter: tag-des-offenen-denkmals.de/fotoaktion
Danke, dass Sie Teil dieses großen Erfolges waren!