Fotoquelle: Katrin Hradetzky
Fotoquelle: Katrin Hradetzky
Befestigungsanlagen
Denkmalkategorie

Frauenturm

Über dieses Denkmal

Es wird angenommen, dass der Turm als Sozialeinrichtung für benachteiligte Frauen gedient haben soll. Seit Beginn des 19. Jhs. wurde er als Wohnung genutzt. Deutlich sind im oberen Geschoss noch Rußspuren einer offenen Feuerstelle zu erkennen. Welche Mühe musste es für die Bewohner/-innen gewesen sein, Brennholz, Wasser und Lebensmittel dort hinaufzuschleppen? Seit 1999 wird der Frauenturm von den Literatürmerinnen für kreative Schreibseminare genutzt.

Programm

Die Literatürmerinnen erfreuen die Besucher mit kleinen Kostproben aus ihren Bücher „Federweises“ und „LiteraTierisches“ zum Besten. Man erzählt sich, dass dieser Turm früher als Arrestturm für straffällige Frauen genutzt wurde. Nach der Überlieferung befand sich am Turm ein Pranger an dem böse und zänkische Weiber zur Schau gestellt wurden. Wegen seiner abseitigen Lage an der Nordwestecke der Stadt scheint diese Vermutung jedoch wohl eher unwahrscheinlich, zumal im Zentrum am Rathaus, ein Pranger angebracht war. Vom Gericht abgeurteilte Frauen kamen in die sogenannte "Geige", ein Brett in Form einer Bassgeige, durch deren Löcher Kopf und Arme der Delinquentin gesteckt wurden. Eine andere Form der Bestrafung war die des "Steinetragens": dabei musste die Verurteilte einen schweren Stein von einem zum anderen Stadttor tragen. Es wird angenommen, dass der Turm als Sozialeinrichtung für benachteiligte Frauen gedient haben soll. Seit Beginn des 19. Jahrh. wurde er als Wohnung genutzt.